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Biozide in der Beschaffung

Datum 17.01.2019

Auch die öffentliche Hand nutzt Biozide, wie zum Beispiel als Holzschutzmittel, Mückenspray und Desinfektionsmittel. Ein Projekt an der Universität Würzburg befasst sich nun mit dem Themen der Beschaffung und des Einsatzes von Bioziden in Kommunen.

Manche kennen es auch von Zuhause: Schädlinge beschädigen oder zerstören wertvolle Dinge und gefährden möglicherweise auch die Gesundheit. Zur Abwehr werden hierzu Biozide eingesetzt. Der Einsatz von Bioziden, insbesondere bei unsachgemäßer Anwendung, kann  Umweltrisiken beinhalten. Daher sollte ihr Einsatz so weit wie möglich minimiert werden.

Biozide sind, wie auch Pflanzenschutzmittel, unter dem Oberbegriff „Pestizide“ einzuordnen und werden auch aufgrund gesetzlicher Vorschriften, beispielsweise bei der Versorgung mit Trinkwasser oder in kommunalen Krankhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen zur Desinfizierung vorgeschrieben. Daher ist eine vollständig biozidfreie Kommune in der Praxis wohl kaum möglich.

Verordnungen zum Einsatz der Biozide schreiben einen möglichst geringen Einsatz der Stoffe  vor. Auch die europäische Biozid-Verordnung stellt darauf ab, dass Maßnahmen getroffen werden, die den Einsatz von Bioziden möglichst vermeiden. In der Praxis kann dies zum Beispiel die Beschaffung oder den Einsatz von nachhaltigen grünen Bioziden oder Prozessumstellungen in den jeweiligen kommunalen Einrichtungen hin zu einer möglichst großen Vermeidung des Biozid-Einsatzes bedeuten. Umweltbelastungen durch den Einsatz von Bioziden sollen so gering wie möglich gehalten werden.

Das Projekt Umweltfreundliche Beschaffung und Einsatz von Bioziden in Kommunen: Weiterentwicklung des Konzepts „Pestizidfreie Kommune“ für den Biozidbereich an der Universität Würzburg (Lehrstuhl für BWL und Industriebetriebslehre) befasst sich mit dem Thema. In dem vom BMU und dem UBA geförderten Projekt soll zuerst eine Übersicht über den aktuellen Stand der Beschaffung und den Einsatz von Bioziden in Kommunen sowie der rechtlichen Grundlagen, Vorschriften und Zuständigkeiten erhoben werden. Danach ist beabsichtigt, Fallstudien mit relevanten Kommunen durchzuführen. Ziel ist es, einen genaueren Einblick in Beschaffung und Einsatz von Bioziden zu erhalten. Eine Handreichung soll die Ergebnisse zum nachhaltigen Einsatz zusammenfassen.

Interessiert Sie das Projekt? Zurzeit ist hierzu an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) eine Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in ausgeschrieben.
Eine Bewerbung ist bis zum 31. Januar 2019 möglich. Die Stellenausschreibung finden Sie am Ende der Seite.