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Bonn: Biobasierte Produkte im Fokus

Datum 30.05.2017

Im Beschaffungsamt des BMI in Bonn trafen sich Beschaffer der öffentlichen Hand und Anbieter biobasierter Produkte zum Informationsaustausch. Dabei konnten die Besucher Interessantes zu den Eigenschaften und zur vergaberechtlichen Einordnung biobasierter Produkte erfahren. 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ministerien und Ämtern des Bundes, aber auch aus großen und kleineren Kommunen, Nichtregierungsorganisationen und Vertretern der Industrie interessierten sich für biobasierte Produkte, die insbesondere aus Gründen des Ressourcenschutzes bei der nachhaltigen Beschaffung wichtige Akzente im Einkauf der öffentlichen Hand setzen können. Herr Westkämper, Mitarbeiter der FNR und im EU-Projekt „InnProBio“ tätig, hieß gemeinsam mit Frau Beneke, Leiterin der KNB, die Besucher willkommen und führte zum Thema der biobasierten Produkte ein. Frau Dammer vom nova-Institut GmbH ging danach mit Ihrem Vortrag „Einführung in die biobasierte Beschaffung/ biobasierte Produkte und Dienstleistungen„ auf wichtige Fragen im Detail ein: Was sind eigentlich biobasierte Produkte und welche Produkte bietet der Markt bereits an? 

Das Bild zeigt Frau Dekker von PIANOo aus den Niederlanden beim Vortrag.Frau C. Dekker (PIANOo, Den Haag, NL) Quelle: BeschA

Erfahrungen zur nachhaltigen Beschaffung biobasierter Produkte haben schon unsere Nachbarn in den Niederlanden gemacht. Daher bot es sich an, diese den Besuchern zur Kenntnis zu bringen. Frau Dekker von PIANOo, einer Expertenorganisation für den öffentlichen Einkauf in den Niederlanden, mit Sitz im Wirtschaftsministerium in Den Haag, hielt hierzu einen vielbeachteten Vortrag. Die dort erkannten Hemmnisse und die jeweiligen Lösungsansätze der Kollegen in unserem Nachbarland sorgten für eine große Aufmerksamkeit bei den Besuchern. 

Hohes Interesse wurde auch dem Vortrag von Frau Kölsch, Mitarbeiterin im Beschaffungsamt des BMI, entgegen gebracht. Mit Ihrem Vortrag „Die Berücksichtigung biobasierter Produkte in der öffentlichen Ausschreibung - eine vergaberechtliche Betrachtung“ zeigte Frau Kölsch den Zuhörern Elemente im Vergaberecht auf, die bei der Forderung nach biobasierten Produkten eine hohe Relevanz haben. Einen nachhaltigen Eindruck bei den Zuhörern hinterließen dabei die Stichwörter „Leistungsbestimmungsrecht“ und „Zuschlagskriterien„. 

Der Schwerpunkt am Nachmittag lag beim „Interaktiven Marktdialog“. Prof. Dr. Ronald  Bogaschewsky (Lehrstuhl für BWL und Industriebetriebslehre, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Universität Würzburg) moderierte den Dialog. Hemmnisse und Erfahrungen bei der nachhaltigen Beschaffung, insbesondere unter Berücksichtigung der Möglichkeiten der Beschaffung biobasierter Produkte, waren die Schwerpunkte in der abschließenden Diskussion. Wie auch schon bei anderen Veranstaltungen wurde erkennbar, dass die Zentralisierung des Einkaufs der öffentlichen Hand eine wichtige Voraussetzung für den nachhaltigen Einkauf sein kann. Der Aufbau von Fachwissen und der wirtschaftlichere Einkauf aufgrund der Ausschreibung größerer Mengen sind dabei zwei Punkte, die eine eingehendere Betrachtung verdienen.

Fazit eines Teilnehmers: "Die Endlichkeit fossiler Rohstoffe wird über kurz oder lang unsere weitere Entwicklung in der nachhaltigen Beschaffung stark beeinflussen. Wir können nicht früh genug damit anfangen uns darauf einzustellen, neben dem sparsamen Umgang mit den Ressourcen die nachwachsenden Rohstoffe im Hinblick auf die öffentliche Beschaffung im Blick zu behalten und damit die Ressourceneffizienz wesentlich zu verbessern."

Die einzelnen Vorträge finden Sie unter dem unten angeführten Link.