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Dortmund: Vorreiterkommune für eine nachhaltige Beschaffung

Datum 10.11.2016

Newtrade nrw und die Stadt Dortmund haben die Studie „Good Practice Dortmund“ vorgestellt.

Düsseldorf, 7. November 2016
Als Ermutigung für Kommunen, den Prozess der nachhaltigen Beschaffung aufzunehmen und konsequent zu verfolgen, stellte newtrade nrw und die Stadt Dortmund in der Staatskanzlei des Landes NRW eine Studie vor, die aufzeigt, wie ein langjähriger Prozess dazu führen kann, die nachhaltige Beschaffung übergreifend zu implementieren.
Die Studie „Good Practice Dortmund – Von der Optimierung kommunaler Vergabeprozesse zu einer nachhaltigen Beschaffung“ startet mit der Einführung einer zentralen Vergabestruktur und eines strategischen Einkaufs und zeigt im weiteren Verlauf die Integration sozialer Aspekte in die Vergabeprozesse auf. Vor dem Hintergrund, dass Dortmund keine finanzstarke Stadt ist und mit den im Ruhrgebiet typischen Strukturwandel kämpfen musste, ist der Weg zur nachhaltigen Beschaffung besonders hervor zu heben.

Aus dem Vorwort der Broschüre - Oberbürgermeister Ullrich Sierau :
„Die Stadt Dortmund sieht im fairen Handel genau den Startpunkt, der große Kreise zieht, je mehr Akteure mitwirken. Es freut mich deshalb, dass die nun vorliegende Broschüre die bisherige Entwicklung Dortmunds hin zu einer zukunftsweisenden Stadt in Sachen nachhaltiger Beschaffung evaluiert und Potenziale für weitere Schritte aufzeigt. Wir hoffen dabei, Vorbildfunktion für möglichst viele weitere Kommunen zu übernehmen, um gemeinsam den Fairen Handel zu stärken.“

Praktische Auswirkungen der Einbindung des Nachhaltigkeitsgedankens können einem Leitfaden entnommen werden, die die Beschaffung fairer Textilien für Mitarbeiter der Stadt Dortmund im Detail aufzeigen. Der Praxis-Leitfaden "Die Berücksichtigung von ILO-Kernarbeitsnormen und Kriterien des Fairen Handels beim Einkauf von Dienst- und Schutzkleidung" der CIR und der Stadt Dortmund beschreibt die Erfahrungen des gemeinsamen Pilotprojekts und macht konkrete Vorschläge zum Nachmachen für andere Kommunen und Beschaffungseinrichtungen. In dem Anhang des Leitfadens finden sich Musterleistungsverzeichnisse und Mustertexte, die für die Ausschreibung entwickelt wurden und kopiert werden können.

Im Rahmen der Veranstaltung in der Staatskanzlei in Düsseldorf zeigte eine durch Herrn Hein (Abteilungsleiter Staatskanzlei NRW) moderierte Podiumsdiskussion zur nachhaltigen kommunalen Beschaffung auf, dass auch Hemmnisse auf dem Weg zur nachhaltigen Beschaffung vorhanden sind. Insbesondere die Überzeugungsarbeit zur ökonomischen Betrachtungsweise der nachhaltigen Beschaffung ist oftmals langwierig und erfordert viel Zeit und Engagement. Aber auch andere Facetten rund um das Thema der nachhaltigen Beschaffung in Kommunen wurden beleuchtet. Ein Fazit der Diskussion:
„Nachhaltige Beschaffung ist ein guter Indikator für die Zukunftsfähigkeit einer Stadt“

Podiumsdiskussion zur StudiePodiumsdiskussion (v.l.n.r.): Dr. Lale Akgün (Leiterin newtrade nrw), Dr. Ferdinand Schuster (Geschäftsführer Institut für den öffentlichen Sektor), Michael Kuhndt (Geschäftsführer CSCP), Ullrich Sierau (Oberbürgermeister der Stadt Dortmund ), Jürgen Hein (Abteilungsleiter Staatskanzlei NRW)

Newtrade nrw wurde als Kooperationsprojekt der Staatskanzlei sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen als operative Maßnahme zur Umsetzung der Eine-Welt-Strategie gegründet. Aufgabe von newtrade nrw ist die Unterstützung von öffentlichen Trägern (Landesbehörden wie Kommunen) und Unternehmen zur Förderung einer nachhaltigen öffentlichen Beschaffungspraxis.