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Kennen Sie „Cradle to Cradle“?

Datum 16.06.2014

Abfallvermeidung und eine effiziente Nutzung von Energie sind zwei Schlagworte, die das Prinzip von „Cradle to Cradle“ (C2C) auszeichnen.

,Was ist „Cradle to Cradle“?

Das Konzept “Cradle to Cradle” (Von der Wiege bis zur Wiege) hat zum Ziel, dass die in den Produkten verwendeten Stoffe vollständig in biologische oder technische Kreisläufe zurückgeführt werden können und somit eine umfassende Abfallvermeidung erreichbar ist. Beispielhaft hierfür sind essbare Verpackungen und kompostierbare Textilien, aber auch Reinigungsmittel, deren Inhaltsstoffe bzw. Materialien in die Kreisläufe wieder aufgenommen werden können. Weitere grundlegende Informationen zum Thema findet man im Lexikon der Nachhaltigkeit der Aachener Stiftung Kathy Beys oder auch bei Wikipedia.

 

Wie sind entsprechende Produkte zu erkennen?

Wie bei anderen Konzepten im Bereich der Nachhaltigkeit, können entsprechende Produkte zertifiziert werden. Mit dem Cradle to Cradle-Zertifikat werden Produkte ausgezeichnet, die umweltschonende, gesunde und kreislauffähige (recycelbare oder kompostierbare) Materialien verwenden. Zudem werden hierbei der Einsatz erneuerbarer Energien, der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser und soziale Aspekte berücksichtigt. Mittlerweile gibt es rund 140 Unternehmen, die Produkte nach diesem Konzept auf den Markt gebracht haben, wie z.B. Reinigungsmittel.

Das Zertifikat „Cradle to Cradle CertifiedCM“ wird vom Cradle to Cradle Products Innovation Institute (C2CPII) in Kalifornien/USA vergeben. Hierbei wird unter anderem die Bewertung des verwendeten Materials auf human- und ökotoxikologische Auswirkungen vorgenommen, aber auch die Wiederverwertbarkeit in Kreisläufen und der soziale Standard am Produktionsstandort in Augenschein genommen. Die Zertifizierung gibt es in fünf verschiedenen Stufen, von Basic, über Bronze, Silber und Gold, bis zur Stufe Platin.

Das Zertifikat ist zwei Jahre gültig. Es besteht die Möglichkeit, durch Fortschritte eine höhere Zertifizierungsstufe zu erreichen. Die Zertifizierung gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihre Erfolge und Fortschritte bezüglich ihrer Produkte darzustellen. Das Cradle to Cradle-Zertifizierungsprogramm, die dazugehörige Kriterienmatrix sowie weitere Informationen hierzu finden Sie auf den folgenden Webseiten:

-         EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency)

-         C2CPII (Cradle to Cradle Products Innovation Institute)

 

Gibt es Beispiele aus dem Bereich der öffentlichen Hand?

Der Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) sind bislang keine Beispiele bekannt, dass öffentliche Auftraggeber in Deutschland Ausschreibungen mit den Kriterien des C2CPII durchgeführt haben. Sollten Sie anderslautende Informationen haben, schreiben Sie uns! Gerne würden wir die Beispiele veröffentlichen.
Andere Länder, wie die Niederlande oder auch Belgien sind hier schon weiter. So bauen inzwischen C2C-Unternehmen z.B. im Bereich der Elektronik sowie Teppichherstellung eigene Systeme auf, um die Kreisläufe zu schließen, wie aus einem Bericht der "Zeit" hervorgeht. Zudem können insbesondere im Bereich der Infrastruktur verschiedene Beispiele aufgezeigt werden. Eine interessante Broschüre zum Thema hat das Niederländische Ministerium für Infrastruktur und Umwelt heraus-gegeben: „Cradle to Cradle and Sustainable Public Procurement“ (in Englisch). Ein gutes Beispiel aus den Niederlanden ist die Anwendung des Prinzips im Bereich der Infrastruktur in der Region Venlo. In Österreich hat sich zum Thema „Cradle to Cradle“ ein regionales Netzwerk organisiert. Im Internetauftritt des Netzwerkes werden unter anderem "Good-Practice"-Beispiele der Ökoregion Kaindorf und die Einrichtung einer ökologischen Kreislaufwirtschaft aufgezeigt.